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„Jürgen Attig ist ein international vielbeschäftigter
Bassist, der bereits mit Szenegrößen wie... zusammenspielte“ – so oder so
ähnlich könnte seine Bio durchaus beginnen, wäre Attig daran gelegen, seine
Fähigkeiten als Virtuose unter Beweis zu stellen. Doch darauf zielt der
Hildesheimer Bassist mit Wahlheimat Hamburg nicht ab, obwohl er im Laufe der
Jahre mit etlichen bekannten Bands und Einzelkünstlern zusammengearbeitet hat.
Da gab es Popacts wie Felix De Luxe oder Rainbirds, House-Projekte mit Roisin
Murphy und Mousse T., Jazz-Sets mit Dennis Chambers, Dave Weckl und der NDR Big
Band, mit denen er ein Jaco Pastorius-Tributkonzert spielte, bis hin zu
Kollaborationen mit Jazzgrößen wie Buddy de Franco, James Moody und Bireli
Lagrene. Dennoch sieht sich Jürgen Attig als weitaus mehr denn als reiner
Sideman für die großen Namen.
Auf seinem Soloalbum „Aventureiro“ zeichnet er das Bild eines sensiblen
musikalischen Poeten, dessen Musik die Grenzen zwischen Jazz, Pop und Rock
verschwimmen lässt. Für das Album hat sich Attig Zeit genommen, denn er wollte,
dass aus der CD mehr wird als ein weiteres Exemplar, welches in der „Special
Interest“-Abteilung Staub ansetzt. Seine Musik strahlt Lebensfreude aus –
Lebensfreude, die der Weltenbummler aus seinen Erfahrungen und seiner Neugierde
auf die vielen Facetten der Welt bezieht. „Aventureiro“ ist Weltmusik im besten
Sinne: Attig lässt karibische, afrikanische, lateinamerikanische und
Blues-Einflüsse miteinander verschmelzen.
Für Jürgen Attig ging ein Traum in Erfüllung, als der Bassist ein Ensemble für sein Album zusammenstellte, das aus vielen originalen Weggefährten von Jaco Pastorius besteht. Für die Aufnahmen in den „New River Studios“ in Fort Lauderdale, Florida, standen ihm Musiker wie Othello Molineaux (steel drums), Bobby Thomas jr. (drums, percussion) und der Gitarrist Randy Bernsen zur Seite. Ingrid Pastorius, die Witwe der verstorbenen Basslegende Jaco Pastorius, stellte ihm darüber hinaus einige Original-Samples aus den Archiven ihres Mannes zur Verfügung. Wen wundert es da noch, dass die CD Ingrid und Jaco Pastorius gewidmet ist?
Auf dem letzten Track hören wir Jaco teuflisch lachen – ganz so, als schaue er Attig argwöhnisch beim Spielen über die Schulter, denn die Ähnlichkeit der Kompositionen auf „Aventureiro“ zu denen von Weather Report und der späteren Pastorius-Projekte sind kein Zufall. Tracks wie „White Viper Waltz“ oder der Calypso „Canarsie“ klingen wie Weather Report-Nummern, die man ins 21. Jahrhundert katapultiert hat. Mit weiteren musikalischen Mitstreitern wie den R&B-Sängern Raul Midón und dem Brasilianer Ronaldo Nascimento, dem Bluesharp-Spieler Johnny de Orleans sowie dem bekannten Jazzgitarristen Randy Bernsen, hat es den Anschein, Attig würde in alle vier Windrichtungen auf einmal aufbrechen! Dabei spielt der Bassist nicht nur seinen Fender Jazz Bass, sondern auch Keyboards und verschiedene Percussion-Instrumente.
Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Titel des Albums durchaus als Omen zu werten ist: „Aventureiro“, das bedeutet „Abenteuer“ – aufregend, unterhaltsam, emotional und voll von Überraschungen. Das lange Warten hat sich also gelohnt!
http://juergenattig.com/